Sonntag, 24. Januar 2016

Geschmackserinnerungen in Form von Germknödel und Brot mit Steirakas




Dass ich mittlerweile auch die Herrschaft über die Küche meiner Mutter an mich gerissen habe, freut sie irgendwie mehr als mich. Der Siegestaumel hat demnach nicht besonders lange angehalten. Als ich sie dann dieses Wochenende wie aus heiterem Himmel gefragt habe, ob sie nicht wieder mal das Brot backen könnte, dass sie in Kindertagen immer frisch aus dem Ofen geholt hat, ist sie aus allen Wolken gefallen. Im Versuch sich das nicht anmerken zu lassen hat sie auch umgehend nach dem Rezept gekramt und mir später voller Freude einen duftenden Laib Brot unter die Nase gehalten. Ich war beinahe so stolz als hätte mir mein eigenes Kind sein erstes Blech Weihnachtskekse präsentiert. Wozu es aber nicht kam, weil mich das Brot gemeinsam mit dem Winterurlaub letzter Woche sofort in eine lang vergessene Zeit zurückgeschickt hat. Der Geschmacks- aber vor allen Dingen der Geruchssinn sind ja fast wie gedankliche Merkzettel. Sie bringen Erinnerungen hervor, an die man nur all zu gern zurückdenkt. Zwei Gerichte, die mich schlagartig 20 Jahre jünger machen, sind Germknödel und Steirakas – Geschmackserinnerungen an die Ramsau und den schönen Dachstein. Genau dort hab ich auch meine Rezepte für den heutigen Beitrag her. Jaja, zwei! Nicht dass ich eine üble Nachrede bekomm', dass ich eine Woche auslasse und auch nix nachliefere. Also hier kommen sie: Mamas Brot mit Steirakas und Germknödel mit Butter und Mohn.



1/2 kg Dinkelmehl
2-3 EL Brotgewürz
1 EL Salz
je 1-1,5 EL Sesam, Leinsamen, Kürbiskerne
1/2 l warmes Wasser
1,5 Pkg. Trockengerm
3 EL Apfelessig

Butter
Steirakas

Im Wasser wird der Germ aufgelöst und im Warmen stehen gelassen. Danach kommen alles anderen Zutaten dazu, werden vermengt und bei 50° Ober-Unterhitze gehen gelassen. Die Kastenform mit Backpapier auslegen, den Teig hinein geben und ca. 1 Stunde bei 200° Heißluft backen.




1/2 kg Mehl (universal)
15g Germ
1 Tasse lauwarme Milch (mittelgroß)
2 Eier
50g Butter
50g Zucker
1 TL Salz
1 Glas Powidl
geriebener Mohn, Puderzucker und zerlassene Butter (ca. 100g)





Der Germ wird in der Milch aufgelöst und mit etwas Zucker gehen gelassen. Danach die Butter schmelzen und gemeinsam mit allen anderen Zutaten hinzu geben. Alles gut durchkneten und an einem warmen Ort ca. 15 Minuten gehen lassen (auch hier kann man wieder die 50° des Ofens nehmen). Danach zweigt man sich vom Teig 6-8 Knödel ab, drückt sie platt und füllt sie mit dem Powidl. So rasten sie nochmals auf einem bemehlten Brett für weitere 15 Minuten. Dann sind sie bei mir in den Dampfgarer gewandert, in einem ausgebutterten Lochblech bei 100° für 14 Minuten. Man kann sie aber auch für 5-6 Minuten in kochendes Wasser geben, danach umdrehen, mit einer Nadel mehrmals anstechen und nochmals für ca. 5 Minuten im offenen Topf kochen lassen.
In der Zwischenzeit wird die Butter geschmolzen, die so wie der Mohn und der Zucker über die Knödel kommt.



Liebe Grüße aus der Kindheit!

2 Kommentare:

  1. ...also hier sind die Grüße sehr gerne willkommen,
    was für ein netter Beitrag und soo tolle Bilder,
    Germknödel hat es bei meiner Oma auch immer gegeben, ich denke mir ich werde sie wieder mal bei ihr ordern,

    lg netzchen

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  2. Wow, die Germknödel habe ich auch unglaublich gern gegessen, als ich noch in Österreich gelebt habe. Jetzt habe ich sie schon viel zu lang nicht mehr gegessen... Danke für die tolle Erinnerung!
    Liebe Grüße,
    Ela

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